Juni 2017 - „Wir schlagen die Brücke zwischen Scan- und Fotostudio-Anwendungen“

Zeutschel ScanStudio – Für Aufsicht und Durchlicht

Zeutschel hat auf der CeBIT 2017 und dem Deutschen Bibliothekartag in Frankfurt das neue ScanStudio vorgestellt, das als All-in-One-System für die Digitalisierungsaufgaben von Bibliotheken beworben wird. Wir sprachen mit Horst Schmeissing, Vertriebsleiter bei Zeutschel über Produktbesonderheiten, Kundenvorteile und wieso eine ganzheitliche Kostenbetrachtung so wichtig ist.

Was waren die Gründe für Zeutschel, das ScanStudio zu entwickeln?
Horst Schmeissing: Der Trend zur Digitalisierung von Kulturgütern hat jetzt auch Originale erfasst, die bisher noch nicht im Fokus standen. Ich denke da an Dias, Glasnegative und Filme, aber auch an Materialien mit metallischer Oberfläche wie Münzen. Es gibt zwar bereits Repro-Kamerasysteme, diese besitzen aber Limitationen hinsichtlich Produktivität, einfacher Reproduzierbarkeit hochwertiger Ergebnisse und komfortabler Handhabung. Umgekehrt lassen sich mit unseren Hochleistungsscannern keine Durchlicht-Vorlagen digitalisieren. Das neue System schlägt die Brücke zwischen Scan- und Fotostudio-Anwendungen und das auf die bestmögliche Art und Weise.

Wie haben Sie Ihren Anspruch in die Praxis umgesetzt?
Horst Schmeissing: Das ScanStudio kombiniert ein Kamerasystem der neuesten Generation und eine ErgoLED-Beleuchtung mit Funktionalitäten zur Prozesseffizienz, Ergebnissicherheit und einfacher Bedienung. So gibt es eine Vielzahl von Aufnahmesystemen für Aufsicht- und Durchlicht-Anwendungen, die ein schnelles und unkompliziertes Arbeiten ermöglichen. Zudem wird das System von der in Digitalisierungsworkflows bewährten Zeutschel OmniScan-Software gesteuert. Die Software enthält zum Beispiel vordefinierte Aufnahmeeinstellungen. Werden diese aktiviert, fährt der Kamera-Kopf automatisch in die richtige Position und der Anwender erhält präzise Anweisungen zur Einstellung der Beleuchtung.

Können Sie den Produktivitätsvorteil veranschaulichen?
Horst Schmeissing: Herkömmliche professionelle Durchlichtscanner benötigen für die Digitalisierung von Mittelformaten bei einer Auflösung von 2400 bzw. 4000 dpi schätzungsweise 5 bis 7 Minuten. Das Zeutschel ScanStudio benötigt dafür typischerweise nur 50 Millisekunden.

Wie flexibel ist der Anwender bei der Nutzung des ScanStudios?
Horst Schmeissing: Zentral beim ScanStudio ist der Systemgedanke. Ausdruck dafür sind die Wechselobjektive und die verschiedenen Zubehörmodule für die Aufnahme – vom Durchlichttisch mit entsprechenden Vorlagenhaltern für Dias, Glasnegative oder Filmformate über eine A2-Buchwippe mit und ohne Glasplatte bis hin zu einem Aufnahmetisch für A1-Formate. Und das System ist so konstruiert, dass sich auch Neuentwicklungen bei Digital Backs nachrüsten lassen. Mehr Zukunftssicherheit geht nicht!

Welche Image-Qualität dürfen Bibliotheken erwarten?
Horst Schmeissing: Das ScanStudio erzielt eine Image-Qualität, welche die jeweils höchsten Vorgaben der Digitalisierungsrichtlinien nach FADGI, Metamorfoze und ISO-19264-1 übertrifft. Für dieses Ergebnis sorgen die neuesten State-of-the-Art Digital Backs von PhaseOne und die flexibel einstell- und regulierbare ErgoLED-Beleuchtung, die zum Beispiel für eine schatten- und reflexfreie Ausleuchtung des Buchfalzes oder von Münzoberflächen sorgt.

Warum haben Sie sich für PhaseOne als Partner entschieden?
Horst Schmeissing: Für Zeutschel war PhaseOne die natürliche Wahl, weil das Unternehmen in Punkto Qualitätsanspruch ganz klar Marktführer ist. Die Zusammenarbeit gestaltete sich von Anfang an als sehr konstruktiv. So konnten auch technische Herausforderungen gemeinsam und schnell bewältigt werden. Insgesamt dauerte es von der Konzeptverabschiedung bis zur Vorstellung der ersten Prototypen auf der CeBIT lediglich ein Jahr, darauf sind wir alle sehr stolz.

Qualität hat doch sicher ihren Preis? Ist das in Zeiten begrenzter Budgets ein Wettbewerbsnachteil?  
Horst Schmeissing: Der vermeintlich hohe Preis relativiert sich recht schnell, wenn man bedenkt, welche zusätzlichen Mehrwerte wir den Kunden bieten. Kleine Formate mit hohen Auflösungsanforderungen, große Formate, Durchlicht und Anwendungen, die eine variable Lichtführung benötigen: All das können wir mit einem System verarbeiten und erzielen dabei einen deutlich höheren Durchsatz als andere Reprosysteme. Zudem entscheidet man sich beim ScanStudio für ein System, das nicht nur die heutigen, sondern auch die künftigen Digitalisierungsaufgaben sicher und produktiv bewältigt. In einem konservativen Szenario kommen wir auf Produktionskosten pro Scan, die im niedrigen einstelligen Cent-Bereich liegen und dass in höchster, standardisierter Bildqualität.

Ab wann ist das ScanStudio verfügbar?  
Horst Schmeissing: Die Überleitung in die Serienproduktion läuft bereits. Wir erwarten die ersten Geräteauslieferungen an die Kunden Ende Juni, Anfang Juli.

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